Die Insel Vejrø hat das, was unser Freund Felix eine „Luxusanlage“ genannt hat: Das Dusch- und Sanitärhaus ist durchdesignt. Die Waschmaschine läuft zwar rund zwei Stunden, aber währenddessen ist Zeit für einen Inselspaziergang. Die Privatinsel bietet ein Restaurant, eine Hotelanlage samt Heli-Landeplatz, ein tropisches Gewächshaus und kleine Bungalows. Schweine und Schafe werden dort gehalten, Hasen hoppeln frei umher.
Zum Nachtessen in das Restaurant, ein 3-Gänger vorbestellt. Wir werden von einer jungen Dänin bedient, welche eine Schauspielschule absolviert. Als der Koch den Hauptgang bringt, hören wir breites Schweizerdeutsch: Er ist zwar auch Dàne (und der Freund der Serviererin) hat aber 15 Jahre in der Schweiz gelebt bzw. sich dort zum Koch ausgebildet. Das Essen hat er dänisch im Griff und experimentiert mit dem, was ihm von der Insel angeliefert wird. So gibt es zum Dessert z.B. ein Radieschen-Eis – es werde ihm soviel geliefert und er suche halt nach Verwendungsformen.
Hier treffen wir auch ein Seglerpaar wieder, welches wir schon in zwei Häfen zuvor gesehen haben: Es sind „Extremsegler“ – sie segeln nur bei extrem guten Verhältnissen. Das wird auch unser Losungsspruch…
Der Wetterbericht sagt wieder einmal für den Morgen extrem gutes Wetter (siehe oben) voraus: Wir nutzen die Gunst der Stunde ebenfalls und segeln weiter Richtung Vordingborg. Nach der Brückendurchfahrt wird das Wetter schlechter und erstmals regnet es auch. Das betonnte Fahrwasser in relativ flachem Wasser motoren wir dann nach Kalvehave. Hier gibt es im Gegensatz zu Vejrø keinen Tourismus mehr, nur einen kleinen Supermarkt. Aber alles funktioniert auch hier wie überall: Zum Hafenautomaten, mit der Kreditkarte den Obulus entrichtet, die Hafenmarke ans Boot geklebt und den Code für die Sanitäranlagen bezogen. Bei böigem und teilweise stürmischem Wetter liegen wir hier in einem alten Hafen.
Extremsegler finde ich sehr gut und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel.