Wandern auf windigen Wegen

8. September 2018

Gastautor: Tony Trösch

Am Donnerstag, 6.9. heisst unser Ziel Koster Inseln. Nach einer ruhigen Nacht verlassen wir Resö in Richtung Kostersund. Eine angenehme Brise empfängt uns als wir aus den Schären ins offene Wasser gelangen. Die beiden nicht weiblichen Crewmitglieder lassen sich von Helen elegant bis vor die Einfahrt der Kosterinseln segeln.

Am Nachmittag steht ein Besuch im urigen Restaurant Strandkanten an, wo wir uns bei frisch gefangenen Räkör verköstigen. Tony und Helen erkunden danach die Nord Koster Insel zu Fuss. Nach dem üppigen Essen (es waren aber alles nur „kleine“ Portionen) fällt das Abendessen mit Knäckebrot und Käse klein aus.

Freitag der 7.9. steht ganz im Zeichen einer Wanderung auf der Süd Koster Insel. Mit der kleinen, unbemannten Kanalkabelfähre geht es per Anhalter (man bräuchte einen Kurs und bekommt dann eine Chipkarte zur Infahrtsetzung – also wartet man auf einen entsprechend lizenzierten Einheimischen) über den Sund.

Nun kann die Wanderung Richtung Ekenäs beginnen. Natürlich nicht auf direktem Weg, sondern auf Schwedischen Wanderwegen entlang der Küste, auf Schärenwegen, im feinen Sand und manchmal auch zwischen grösseren und kleineren braunen Bällchen hindurchschlängelnd.

In Ekenäs besuchen wir das Kosterama – eine sehr informative Ausstellung über die Inseln, deren Unterwasserwelt und nicht zuletzt die Strömungen aus dem Nordatlantik in den Skaggerak und letztendlich die Ostsee. Extra für uns wird der 15-Minutenfilm im kleinen Kinosaal dann auf Deutsch präsentiert.

Der 200 Meter Tiefe Graben zwischen den Kosterinseln und dem Festland

Bei unserer Rückkehr (es gab auch wieder eine Mitfahrgelegenheit von der Süd- auf die Nordinsel 😉 haben wir Nachbarn bekommen. Drei Norweger sind auf einem 4-Tage-Wochenendtrip von Oslo nach Fjällbacka und zurück unterwegs und haben ihr 33-Fussyacht an unsere Matariki gehängt. Das hindert den Tagessmutje Tony nicht daran, ein wunderbares Risotto (ohne Risottoreis) hinzuzaubern, welche die müden Beine wieder munter machen.

Die Wetterprognosen am Abend sind leider nicht mehr so freundlich wie die Tage zuvor und so wird der Besuch der Kosterinseln unser nördlichstes Ziel und wir werden versuchen, ohne allzuviel Nass und zuviel Wind aus der Gegenrichtung wieder nach Süden zu kommen.

In der Nacht auf Samstag 8.9. nimmt der Wind zu und auch die Regenschauer. Die Prognose bewahrheitet sich. Wir beschliessen, die Zeit in welcher es nicht regnen sollte, zu nutzen und laufen vor 10:00 Uhr bei besten Bedingungen und Sonnenschein aus.

Im offenen Wasser empfängt uns eine geringe Dünung aus Südwest aber Matariki läuft bei ca. 10 Knoten Wind hervorragend. Die Dünung nimmt aber zu und die Sonne versteckt sich definitiv. Auch der Wind macht Kapriolen was sich auf unseren Kurs auswirkt.

Bald beginnt es zu tröpfeln und in kürzester Zeit muss Tony das Oelzeug anziehen. Nach Vorbeizug der ersten Schauerzelle versucht Tony Kurs zu halten und vor allem einigermassen am Wind, der nun nur noch 3 – 4 Kts beträgt, zu segeln. Mit dieser Dünung unmöglich. Volvo sei Dank er bringt uns unter Stützsegel weiter Richtung Süd. Kurz nach passieren des Havstensund kommt eine graue Wand mit Böenwalzen auf uns zu. Dank Sirius erreichen wir Grebbestad unter Salonfahrt einigermassen trocken.

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