Blindleia

19. Juni 2019

In Lillesand erhielten wir von einem Norwegerpaar noch einige wertvolle Tips für die Weiterfahrt. Insbesondere versicherten sie uns, dass die geplante Durchfahrt entlang der Blindleia für uns bzw. unser Schiff mit Tiefgang 1.60 m und 16.60 m Höhe kein Problem sei. Die elektronischen und die papierernen Seekarten sind in Bezug auf das Durchfahren allerdings etwas sehr verhalten, lediglich ein dünner roter Strich «3 m» zeigt inmitten von Untiefen «1.2 m» etc. an, dass es prinzipiell möglich sein sollte. Aber nach gemeinsamem Blick auf die kritischen Stellen in der Karte war klar, dass wir das gut wagen konnten.

Also los bei freundlichem Wetter aber nur wenig Wind. Die erste Einfahrt schon etwas eng und dahinter türmt sich eine Brücke. Mit 19 m Durchfahrtshöhe für uns aber in der Tat kein Problem.

Die Blindleia ist eben keine blinde Route, sondern ein schönes Innenfahrwasser gesäumt von Naturbuchten, kleinen Fjorden, Sommerhäuschen und einigen Feriensiedlungen.

Öfters auch mal in modernem Design

Auch die kartentechnisch kritischen Stellen waren gut zu meistern, manchmal aber schon in Langsamfahrt und mit kritischem Blick zum Grund. Auch die letzte Etappe durch Gamle Hellesund, die wir sonst aussen rum gefahren wären, zeigte eine schmucke Ansammlung von Ferienhäuschen, teilweise auf kleinen Felseninselchen stehend. Und natürlich wurde allenthalben gefischt.

Anschliessend weiter gehangelt von Leuchttürmchen über grüne und rote Bojen nach Kongshavn und schliesslich nach Kristiansand. Der Gästehafen liegt gleich neben einer alten Festung und das Anlegemanöver klappt bei leichtem Wind wiederum hervorragend. Obwohl kaum eine Woche segelnd unterwegs, läuft das nun schon wieder ab wie am Schnürchen. Die Leinen sind schnell fest, die Fender passen und die Segel sind bald eingepackt, so dass der Anlegetrunk (vulgo Apéro) nicht lange warten muss.

Kristiansand weist neben der üblichen Fussgängerzone mit immer den gleichen Geschäften und einigen Restaurants mit einem streng rechteckigen Strassenmuster auch ein Quartier Kvadraturen mit alten Holzhäusern auf, welches auch fast mediterranes Flair aufweist.

In Hafennähe werden sowohl Passagierschiffe abgefertigt, aber es hat auch andere sehenswerte maritime Objekte.

eher alt
eher neu – wahrscheinlich Teil einer Ölbohrinsel

Das Hafenquartier verfügt über interessante Lokale,

es gab auch noch eine Heidi Bar…
going down in style

aber auf der nahe beim Gasthafen liegenden Insel Odderøya ist das Angebot noch vielfältiger und wir beschliessen den Abend in einem ziemlich trendigen Lokal.

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