In den Lysefjord nach Flørli

27. Juni 2019 | 3 Kommentare

Der heutige Donnerstag hat gehalten, was die Vorhersagen versprachen: Sonnenwetter und mässiger (Rücken-)Wind für die Fahrt nach Südosten in den Lysefjord. Also früh am morgen in Stavanger ablegen, dem auch heute wieder einfahrenden Kreuzschiff kurz nachschauen und dann unter der Brücke ab in die inneren Gewässer. Mit Genua und Gross rauschen wir den Høgsfjorden hinunter, nur begleitet von zahlreichen Ausflugs- und Fährschiffen. Die Berge werden immer höher, aber das Fahrwasser ist sehr breit.

Bei Ødnes geht es dann zack um die Ecke in den Lysefjord. Nochmals eine Brücke unterqueren, etwas mit den wechselnden Winden kämpfen und dann werden wir wiederum weitergeschoben in den Fjord hinein.

Vorbei am berühmten Preikestolen (hochgelegene Felskanzel, die als Aussichtsterrasse dient), der 706 Meter über uns thront und sehr überfüllt aussieht.

Der Fjord selbst ist stellenweise 450 Meter tief, macht summa summarum 1’150 Meter!

Kurz vor unserem Tagesziel werden wir noch von einem seltsamen Motorschiff überholt. Wie sich späer herausstellt, gehört es einem ehemaligen holländischen Rheinschiffer – und sieht auch aus wie eine Mischung von Rheintransporter und Grachtenboot samt Kräutergärtchen.

Wir legen nach rund sieben Stunden Segeln an. Flørli ist berühmt für die mit 4’444 Stufen grösste Holztreppe. Diese führt entlang einer heute stillgelegten Wasserdruckleitung, welche ursprünglich zur Energieerzeugung für ein Stahlwerk gedacht war. Nach dem ersten Weltkrieg war Stahlproduktion hier aber nicht mehr rentabel und es wurde kein Stahlwerk gebaut. Heute gibt es ein modernes Wasserkraftwerk im Berg, welches auch vom 740 Meter oberhalb gelegenen Stausee gespiesen wird. Wir haben die Treppe auch in Angriff genommen und zusammen 3’200 Stufen geschafft (also, äh, je 800 hinauf und hinunter :-).

Die alte Fabrikhalle unten bietet eine kleine Ausstellung und ein Café-Bistro, in welchem wir einen feinen Rentierburger geniessen. Wegen der hohen Berge geht hier die Sonne schon um 21.20 Uhr unter (im Meer sonst um 22.50), aber es bleibt hell bis in die Nacht hinein.

Auch wenn hier keine schweizerische Hitze angesagt ist, hat das Thermometer heute auch die 25 Grad-Marke erreicht. Erstmals konnten wir kurzärmlig segeln. In der Nacht wird es aber wieder auf 14 Grad abkühlen.

3 Kommentare

  1. Annelies

    Sieht ja toll aus. Wir freuen uns bereits auf die kühlere Nächte und angenehme Tagestemperaturen….
    Heute kletterte das Thermometer wieder auf gut 36 °. Dank intensiver Poolnutzung bei den Nachbarn waren wir gut unterwegs…
    Freuen uns auf die Tage mit euch
    LG. C&A

  2. Moni und Peter

    Liebe Matarikis
    Schön habt ihr einen Teil der Florlitreppen gemacht!!! Für uns wird es warm ums Herz, dass ihr diese überhaupt besucht habt. Auf unserer Blogseite könnt ihr von weiter oben die Bilder ansehen 😉 . Uns freut es auch, dass ihr schon so weit oben seid! Wo ist denn euer höchstes Ziel in Norwegen???
    Liebi Grüess von der Amelia Crew

    • thomas@sy-matariki.ch

      Liebe Amelias 🙂
      Ich habe einen Link reingewerkelt – uns wird warm um die Waden, wenn wir Eure Fotos anschauen.
      Heute hat es übrigens Heckbojen in Flørli, um den Schwell der Fährschiffe etwas abzufedern.

      Da wir hier ja nicht so viele Whisky-Destillerien besuchen können und der Akquavit überall etwa gleich schmeckt, lassen wir uns bezüglich Ziele vom Wetter lenken. Bergen ist sicher in der Planung ev. noch bis nach Fedje…
      Liebe Grüsse aus Haugesund, T&A