Am Sonntag, 1. September treffen Felix und Monica in Langedråg ein. Bis zum Ende dieser Saison werden sie auf Matariki in die Kunst des Segelns eingeführt – und sollen dabei aber auch die schöne Landschaft und einige der Sehenswürdigkeiten von Bohuslän kennenlernen können.
Am Montag spielt das Wetter wieder mal nicht mit. Bei ruppigem Wind fahren wir hinaus nach Källö-Knippla – das zeigte schon mal, dass wir nicht untergehen, auch wenn es mal über das Deck spritzt oder wir in Schräglage geraten 🙂 Dabei nutzen wir die Gelegenheit, einige nautische Begriffe samt Knoten einzuüben, die Windstärke anhand der Beaufort-Tabelle zu identifizieren (es waren heute 5–6 Bft) und die verschiedenen Anlegemanövervarianten mental durchzugehen. Wir machen wie geplant längsseits im inneren Hafen fest und geniessen bald darauf den ersten Anlegetrunk! Nach einer kurzen Inselerkundigung wird an Land gegrillt – der Wind erspart den Blasebalg und die Lammstücke geraten bestens.

Am Dienstag bläst es immer noch kräftig, wir geniessen aber den guten Segelkurs bei frischem Wind nach Norden und proben bei dieser Gelegenheit die Segelmanöver und auch schon mal das Reffen der Segel. In Marstrand ist der Gästehafen ziemlich leer und es verspricht, eine etwas unruhige Nacht zu werden. Nach einer ersten Stärkung in Bergs Konditori erklimmen Felix und Monica die Carlstens Fästning und geniessen den Rundblick über die Insel. Im Grandhotel Marstrand geniessen wir ein ausgezeichnetes Nachtessen.




Danach gibt es aber eine ziemlich unruhige Nacht, da der Wind dauernd und ziemlich unregelmässig an den Leinen zerrt. Für Mittwochnachmittag verkündet SMHI eine Sturmwarnung und wir werden uns daher früh am Morgen in den gut geschützten Hafen von Skärhamn verlegen. Die Poema liegt nur wenige Meilen von uns in Klädesholmen und meldet, dass sie erst gegen Mittag in Marstrand sein werden. Nun ja, Sicherheit geht vor und wir legen nach einer frühen Tagwache um 8 Uhr in Marstrand ab. Kurz vor der Einfahrt kommt uns dann aber ein schönes blaues Schiff entgegen: Die Poema wollte uns überraschen und hat feines Brot für das Frühstück dabei. Das ging für diesmal leider daneben, nach einem kurzen Winke-Winke segeln wir in entgegengesetzter Richtung weiter.



Schon kurz nach 10 Uhr legen wir am Mittwoch wiederum perfekt unterstützt von den beiden Segelnovizen sicher in Skärhamn an. Nach einem Anlegekaffee verschwindet die Crew dann aber für einen etwas längeren Power-Nap in der Bugkoje – Wellen, Sonne, Regen, die Winde und die vielen neuen nautischen Konzepte sowie natürlich das Reizklima fordern ihren Tribut.

Am Nachmittag folgt der kulturelle Teil: Wir besuchen nach einer kleinen Stärkung im Vatten das Aquarellmuseum, wo gerade ein Ausstellung von Mats Gustafson zu sehen ist, welche seine interessante künstlerische Entwicklung anhand der gewählte Bilder und einem Interview-Film gut dokumentiert.
Der Donnerstag verspricht wiederum segelbare Winde und wir nehmen daher nicht den direkten Weg nach Björholmen, unserem Tagesziel, sondern fahren noch im Nösund um die Insel Lyr herum. Das Anlegen am einsamen Gästesteg mit der Mooringleine klappt bestens und die Crew wird mit den Klappvelos zur Ausstellung in Pilane geschickt.
Lieber Matariki-Käptn mitsamt lernwilliger Crew,
die Jolle, mit der ich am Montag auf Vater Rhein mitssegeln durfte, ein Zugvogel, ist zwar rein ausstattungsmäßig kein Vergleich mit der wunderschönen Matariki, aber es hat tierisch Spaß gemacht! Eine kleine Entschädigung dafür, dass ich momentan kein Mitglied der Matariki-Crew sein kann…
Ich wünsch der Crew und dem Käptn schöne Segeltage, guten Wind, Sonne und viel Erfolg! Lieben Gruß, Andi