Vinga und weiter

17. Juni 2020

Am Dienstag immer noch viel Sonne aber kaum Wind, wir lassen Rörö hinter uns und der Flautenschieber muss ran. Das Tagesziel ist Vinga, eine Ausseninsel vor Göteborg, welche schon lange als Lotsenstation in Betrieb war/ist. Vor uns laufen noch zwei Segler ein, ein Polizeiboot rast auch noch rein aber wir finden noch ein Päckchen-Plätzchen im mittleren Hafen.

Nach einer Stunde kommt der Hamnkaptn und will, dass sich unser Päckchen-Nachbar und wir noch etwas zurückverschieben. Uns beiden ist zwar nicht ganz klar warum, aber Käptn ist Käptn… Er sei auch „Mister Vinga“ und ein erfahrener Lotse. Also tun wir wie geheissen und legen uns in Formation. Falls noch viele grössere Boote kämen, hätten nun noch drei weitere Boote hier Platz.

Der Inselrundgang ist herrlich, leider sind sowohl das Leuchtturm- als auch das Taube-Museum wegen C geschlossen. Die Aussicht ist fabelhaft und ausser Schafen, Wildgänsen und ein paar Ausflüglern ist hier nichts los.

Auch der Hafenkiosk ist zu, wird vom Kaptn aber kurzzeitig zum Hafengebühr-Einzug geöffnet (Ausländer können immer noch nicht das überall populäre „Swish“ benutzen, das wie unser Twint funktioniert). Die Boaties im Hafen plaudern munter, grillen und geniessen die Abendsonne; hier sei ein „Paradies“, wie eine unserer Nachbarinnen meint. Aus dem angekündigten Krabbenfang, der abens um 23 Uhr vom Fischer angeliefert werden soll, wird dann leider nichts. Wir schlafen trotzdem gut.

Nach 10 Uhr will unser Päckchen-Nachbar weiter und nach Åstol fahren, wo sie bald Midsommar mit Familie, aber diesmal mit „reduziertem Programm“ feiern wollen. Wir plaudern noch ein wenig über unsere weiteren Ziele und werden dann aufgeklärt, dass ein Programmpunkt, Vrångö, vielleicht im Moment nicht unbedingt ein Traumziel ist:

Na ja, Coronaausbruch wegen Kirchengesang – immerhin nun unter Kontrolle…

Wir streichen also Vrångö vom Plan und segeln eine kurze Etappe über die immer noch gut von grossen Tankern befahrene Schiffahrtsstrasse nach Göteborg zu unserem Mittwochsziel, einer Ankerbucht namens Stora Lyngskär vor Styrsö. Wir lassen die zwei noch freien SXK-Bojen aussen vor und ziehen das Ankern vor. Hier scheint eine bei Jugendlichen beliebte Badebucht zu sein und es wird geböötelt und gebadet. Die Sonne zeigt sich erst gegen den späteren Nachmittag wieder in gewohnter Stärke, was dem Skipper aber Gelegenheit gibt, den Krimi (Hannah Miller: Der Knotenstricker – mit Schlusskapitel auf Segelboot im nahen Stenungsund!) zu Ende zu lesen, den Zopf in Angriff zu nehmen und die Ladefunktion der Solarpanels zu prüfen. Ein Panel scheint nicht wie gewünscht zu funktionieren – es gibt immer wieder was abzuklären. Die im letzten Winter erneuerten Kartenplotter funktionieren hingegen wie sie sollen – zwar ist alles neu und flink, aber einige „alte“ bzw. liebgewonnene Anzeige-Features vermissen wir dennoch.

Die Bucht füllt sich (noch) nicht wie befürchtet, am Abend sind die drei Bojen besetzt, drei SeglerInnen liegen vor Anker und drei an einem Felsen.

Geplanter Start in Vindö

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