Danholmen liegt nicht in Dänemark

25. Juni 2020 | 3 Kommentare

In der Bucht von Bäckevik gehen am Morgen schon früh zwei Boote von ihren Bojen weg. Es geht aber nicht lange bis sie wieder besetzt werden. Wir beschliessen, den Lyrsund abzusegeln und bis Nösund geht das auch gut, dann müssen wir aber ziemlich oft kreuzen bis wir nach Mollösund gelangen. Hier wird noch getankt und ein Eis gegessen, viel Motorbootverkehr über Mittag.

Wir fahren noch etwas weiter nördlich, wo uns der Hafenführer mehrere Ankerbuchten und Felsanlegestellen verspricht. In der zweiten Bucht tasten wir uns von Ufer zu Ufer, bis wir schliesslich einen kleinen Kanal auswählen, in welchem schon zwei Schwedenschiffe am Fels liegen. Wir werden darauf aufmerksam gemacht, dass dahinter nochmals ein kleines Büchtchen liegt und finden den Traumanlageplatz westlich von Danholmen. Heckanker reingeschmissen, ein Nachbar hilft bei der ersten Landleine und schon bald liegen wir gut vertäut am Felsen.

Wie so einige Ortsnamen (z.B. auch die Dannemark-Bucht) geht zwar Danholmen tatsächlich auf die Dänen zurück, aber es liegt nur ein Schiff mit dänischer Flagge (und aktueller Bojflagga des schwedischen Seglerklubs) hier an eine Boje. Dazu ein norwegisches und nun ein Schweizer Boot, sonst alles Schweden.

Damit geht nun auch unser Plan auf, die noch vorrätigen Fleischstücke zu grillieren und wir geniessen nach einer kleine Dinghy-Tour rund um die Inselchen einen ruhigen und idyllischen Abend.

Am Donnerstag wird es schon bald sehr warm. Die kleine Bucht lädt die Skipperin zum Bade (wirklich wahr!).

Bald heisst es aber Leinen los und Anker auf und wir tuckern mangels Wind bis nach Gullholmen. Auf dieser Strecke ist wie immer viel Verkehr, Motorboote, Fähren, Kanuten und Segler zwängen sich durch ein relativ enges Fahrwasser. Wie immer gegen Ende eines Törns biegen wir nach Osten Richtung Ellös ab. Mit Genua können wir streckenweise gemütliche 3 Knoten segeln und gelangen gegen 14 Uhr nach Henån. Es ist mittlerweile sehr warm (so gegen die 30 Grad), der Gästehafen aber nahezu leer. Dafür bevölkern zahlreiche Wohnmobile der Standplatz direkt am Hafen. Nun können wir uns wieder an Autoverkehr gewöhnen (es hat auch ein schweizer und einige deutsche Autos auf dem Parkplatz). Wir erledigen noch einige Einkäufe und nutzen die Waschmaschine, bevor wir mit einem Sirius-Wein den letzten Abend an Bord geniessen.

Der diesjährige Frühsommertörn hat uns neben einigen bekannten auch zu vielen neuen und interessanten Orten geführt. Obwohl wir nun schon in der fünften Saison (vier davon auf eigenem Kiel) in den Westschären segeln, gibt es noch viel zu entdecken. Mit Blick auf die besondere Lage (sic!) lässt sich sagen, dass wir und die Schweden uns gut an die geltenden Empfehlungen halten konnten und auch der eine oder andere Restaurantbesuch nicht zuletzt dank des schönen Wetters entspannt möglich waren. Im Gegensatz zu früheren Junitörns waren vor allem in der Woche nach Beginn der Schulferien und vor allem seit Midsommar deutlich mehr Boote unterwegs. Auch diejenigen, welche sonst in der Vorsaison nach Dänemark oder in den Süden segeln, waren diesmal gezwungenermassen in den Schären unterwegs. Boote mit ausländischer Flagge sahen wir sehr wenig, erst in der letzten Woche nahmen diese etwas zu.

Am Freitag wird es noch eine Stunde nach Vindön sein – laut Prognose aber ohne Wind. Dort wird Matariki bis auf Weiteres alleine im Wasser schwimmen und wir machen uns auf nach Göteborg und am Samstag zurück in die Schweiz.

das war – so in etwa – unsere Erkundungstour in den südlichen Schären von Westschweden.

Geplanter Start in Vindö

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3 Kommentare

  1. Andrea Raab

    Gutes Wiedereingewöhnen auf festem Mettmenstetter Boden! Wir haben das Meer (Ostsee) auch heute wieder verlassen und reisen morgen weiter in den Bayerischen Wald. …
    Lieben Gruß,
    Andi

  2. Andrea Raab

    Ich vergaß: Großartig, dass sich die Skipperin ins Meer geschmissen hat- mit ohne alles (Schwimmnudel etc…..).

  3. Felix Steiner

    Die Bilder von der Danholmen-Bucht rühren mich zu Tränen. Sie erinnern mich an die schönsten Orte, die wir im letzten Herbst mit Dir, lieber Thomas, auf der Matariki in den Schären erlebt haben.

    Dass es zum Abschluss noch einen guten Bordeaux mit passendem Namen gab, ist das Tüpfli auf dem i.

    Welcome home!