Nun geht es also zum zweiten Mal los in diesem Jahr. Verschont von C und mit gültigem Zertifikat werden wir ins Flugzeug gelassen und sind in knapp zwei Stunden wieder in Schweden. Dann mit Zug und Bus zum Schiff, kurz alles gecheckt und den kurzen Weg nach Henån unter den Motor genommen (Wind hat es keinen, aber die Sonne scheint – noch).
Wir suchen ICA, Systembolaget und Fiskaffären heim und füllen die Schapps. Als erstes Nachtessen an Bord gibt es Ravioli.
Am Samstag ist die erste «Arbeit» angesagt: In den sieben Wochen im Hafen haben sich etliche blinde Passagiere an das kleine Rädchen des Logs angeheftet. Gut haben wir das auch schon einige Male geübt, aber diesmal nehmen wir auch die Bilgenpumpe mit dem langen Schlauch zu Hilfe, nachdem wir rausgefunden haben, wie man sie in Gang setzt (Tipp: Umschalten von Dusche auf Bilge und dann Duschenpumpe in der Dusche aktivieren).
Wie wir erfahren, gehört der ehemalige Gästesteg auf der linken Seite nun nicht mehr zur OYS-Marina, also können wir unseren Obulus dort auch nicht entrichten und es gibt auch keinen Code zu den Waschanlagen. Der Steg scheint der Gemeinde zu gehören, doch kümmert sich dort offensichtlich niemand darum – die Anlagen auf dieser Seite sind „für 2021“ geschlossen. Gut, dass unsere Sirius über eine gute ausgebaute eigene Infrastruktur verfügt 🙂
Der Samstag ist von ziemlich starken Regenschauern und nahem Blitz und Gewittergrollen gefüllt. Wir beschliessen, hier zu bleiben uns lassen am Kochen – Thai-Food on board!
Am Sonntag warten wir ein günstiges Wetterfenster ab und kommen nur ab und zu genässt, aber wiederum ohne nennenswerten Wind nach Käringön. Dort erwartet uns bereits die Poema, welche nun auch schon wieder eine Woche die Schären unsicher macht.
Der Hafen ist immer noch ziemlich voll – die letzte Ferienwoche der Schweden bricht an. Etwas Shopping muss auch sein, immerhin sind schon 40% Rabatt angesagt. Wir haben im Simsons zum Abendessen reserviert, damit Agnes nun auch endlich in den Genuss dieser White Guide-gelisteten Küche kommt. Es ist in der Tat ausgezeichnet, wenn auch nicht alle Gänge den Erwartungen gerecht werden. Die Weinbegleitung beginnt mit einem Naturwein, findet dann aber verdankenswerterweise den Weg in die ordentliche Weinkultur zurück. Der Abend schliesst mit einem wunderbaren Nachthimmel.
Am Montag ist Inselspaziergang angesagt, es bläst teilweise kräftig bei schönem Wetter. Nach einer kleinen Pizza-Verpflegung im Bistro am Hafen kaufen wir für später noch etwas Lachs im Fischladen und geniessen dann das Hafenkino. Gefühlt etwa 60% der Boote haben das System mit den Heckbojen nicht im Griff und scheitern beim ersten Anlauf daran, dass die Leine zur Heckboje zu kurz ist, um das Schiff mit dem Bug bis an den Steg zu bringen.
Andere Crews bringen es fertig, beim Ablegen die Landleine zu lösen und ins Wasser gleiten zu lassen, dann weiterzufahren und nach etwa 200m dieselbe dann in der Schraube zu haben. Danach abschleppen an eine Boje, tauchen, entflechten und neu starten 🙁
Das Nachtessen fällt kurz aus – Reste vom Thai Take-away werden aufgewärmt. Wir haben nun norwegische Nachbarn auf Einer Najad bekommen – sie wohnen allerdings in Zug und haben ihr Schiff auch in Schweden stationiert – die Welt ist klein.
Hoi, ihr Lieben, ihr seid so stramm nach Norden unterwegs: Soll es wieder nach Norwegen gehen? Wünsch euch bestes Wetter! Liebe Grüße, Andrea