Wunder gibt es immer wieder

21. Mai 2022 | 1 Kommentar

… auch wenn man nicht damit rechnet. Wir haben also drei Tage auf die „Reparatur“ der Heizung gewartet und dabei auch den guten Tag zur Überfahrt nach Skagen verpasst frown. Am Donnerstagabend wird es aber wieder kühl und ohne viel Nachzudenken wird die Bordheizung eingeschaltet. Und das Wunder geschieht: ohne zu Murren (heisst: Fehlercodes mit LED-Geblinke) beginnt nach der üblichen Aufwärmzeit ein warmer Luftstrom den Decksalon zu erwärmen. Warum? Wieso? Keine Ahnung – es funktioniert einfach (und funktioniert auch am Folgetag, wir wagen keine Prognosen, bleiben aber mal optimistisch…).

Am Freitagmorgen wird früh aufgestanden, wir wollen mit Kreuzkurs und 4-5 Beaufort nach Skagen. Aber, wie man der Travelmap entnehmen kann, wird daraus nichts. Die Wellen, welche mit dem Wind aus Westen kommen, sind sehr unangenehm und das wollen wir die nächsten 8-10 Stunden nicht auf uns nehmen – schliesslich sind wir zum Vergnügen hier. Nachdem alles an Bord genug durchgeschüttelt wurde, nehmen wir den Wind, wie er ist und brausen in einer schönen sonnigen Fahrt mit der Genua gen Süden.

Måseskär in Renovation

Also wieder zurück in die Westschären und ohne viel Segelverkehr geht es hinunter an Kyrkesund, Skärhamn und Klädesholmen vorbei (Agnes steuert durch die Enge!) nach Marstrand.

Åstol

Nach einem kurzen Rendez-vous mit einem Schweizer Segelboot gibt es plötzlich einigen Mehrverkehr von  Segelbooten. Mit viel Personal an Bord laufen mehrere Rennkatzen an uns aus dem Marstrandkanal.

Wie sich herausstellt, ist tatsächlich ein Race in Marstrand im Gange, die Boote kommen aus verschiedenen Ländern und sehen alle sehr schnell aus.

 

Marstrand Big Boat Race

Marstrand’s Sailing Society organisiert Big Boat Race 2022 in Marstrand. Die Wettkampftage sind vom 20. bis 22. Mai. Wettbewerb findet in Form eines Bahnrennens statt, das auf dem Marstrandsfjord gesegelt wird. Alle Boote bekommen ein „Handicap“, je nachdem wie schnell das Bootsmodell ist, mit dem sich die Segler anstellen. Gesamtzeit jedes Rennens wird zum Handicap des Bootes addiert, um letztendlich einen Sieger zu bestimmen, daher gewinnt nicht immer derjenige, der im Ziel am schnellsten ist, den Wettbewerb. Rennen wird auf dem Marstrandsfjord gesegelt.

Wir entscheiden uns, trotz des versprochenen Handicaps, am Rennen nicht teilzunehmen, grüssen freundlich und segeln weiter cool.

Weiter geht es nach Rörö, wo wir nach doch sechs Stunden schönem Genuasegeln ankommen. Die Webkamera zeigte zu Beginn einen fast verlassenen Hafen, nun sind immerhin drei Segler da. Aber bis zum Abend werden es mehr, meist mit Besatzung in gehobenem Alter (wie wir). Die kulinarische Versorgung an Land ist noch im Winterschlaf, nur der ICA ist geöffnet. 

Wir geniessen die Bordküche und schlafen am Samstag wieder einmal richtig aus, da am Morgen ein prasselnder Regen das Boot vom Salzwasser befreit. Eine einsame Wanderung durch das schöne Naturschutzgebiet beschert uns Begegnungen mit Islandpferden und Schafen und echtem Meerkohl. Das Wetter klart wieder auf und auch der Hafen füllt sich nun vor allem mit Familien, welche ihren ersten Segeltörn der Saison in die Nähe machen. Am Abend wird überall Apéro genossen und fleissig gegrillt.

Geplanter Start in Vindö

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1 Kommentar

  1. Andrea

    Großartig, dass die Heizung klein beigegeben hat und nun DOCH läuft! Und: Travelmap ist cool! Wünsch euch bald mal einen Wind, der euch nach Dänemark segeln lässt!