Samsø

5. Juni 2022 | 1 Kommentar

Wir verlassen Odde am Freitagmorgen gegen Westwind und nehmen die auf der Seekarte extra als besonders zu beachtende Passage in Angriff. Kein Problem, auch das Pilot-Boot mit mehr Tiefgang rauscht da problemlos durch. Der Wind und die Wellen fordern uns zum Kreuzen auf und wir gehorchen brav. Vorbei an Sejerø und vorsichtig an die Verkehrstrennungszone mit den dicken Pöttern herangepirscht. Wir werden nicht überfahren und rammen auch keinen 🙂 .

Sejerø Fyr

Der Kampf im Verkehrstrennungsgebiet

 

Das Ziel ist Samsø – laut Beschrieb kommen dort die besten Kartoffeln Dänemarks her und selbst der Königshof wird damit beliefert. Es soll im Sommer sehr voll sein, aber wir haben ja noch nicht wirklich Sommer, oder? Weit gefehlt, der Hafen ist bei unserer Ankunft schon proppevoll – es ist ja Pfingstwochenende! Wir finden im Päckchen in dritter Reihe Platz neben sehr netten Dänen (die uns motorenderweise von Sjælland her überholt hatten). Sie informieren uns, dass sowohl das Segelboot am Steg (aus einem unserer Nachbarländer 🙂 als auch – notgedrungen – sie selbst am Morgen um 6 (in Worten: sechs) Uhr losfahren werden. Die Begründung lautete: „Es hat nur wenig Wind morgen und wir wollen nach … segeln.“ Da uns das die Chance auf einen Stegplatz gibt und wir etwas länger hier bleiben wollen, um die Insel zu erkunden, beissen wir in den sauren Apfel bzw. stehen um 05:45 auf, drehen zwei Kreise während sich die anderen Boote loslösen und wir legen am Logenplatz am Steg an. Und gehen nochmals in die Koje 🙂

In dritter Reihe geparkt

Nun haben wir den Logenplatz

Nach der Morgentoilette am Samstag füllt sich der Hafen schnell wieder und wir kriegen einen Bali-Katamaran (so ein Monstrum hatten wir mal als Charterschiff in Grenada!) als Nachbarn und in dritter Reihe einen weiteren Segler. Wir profitieren vom Angebot, hier im Hafen ein Elektroauto zu mieten und klappern damit die Insel ab (siehe Travelmap). Kleiner Spaziergang zum Nordpunkt der Insel, ein herrliches Eis in Nordby gegessen, in Tranjeberg im Brugsen  eingekauft, den fast verwaisten Hafen (ein ehemaliger Fährhafen) in Kolby Kas und den Leuchtturm im Süden besucht und zurück zum Hafen Ballen gefahren – eine Inseltour in vier Stunden. Die Insel Samsø mit ihren 3000 Einwohnern gilt als Vorzeigebespiel in Sachen Energie-Autarkie mit einem Offshore-Windpark im Süden, Solarzellen, Elektro-Mietautos, Biogasanlagen etc. und als Gemüsekammer des Kattegats. In der Tat scheint hier alles bestens zu gedeihen: Getreidefelder, Gemüse, Rhabarber und natürlich die berühmten Kartoffeln.

So mietet man ein Elektroauto

Unser e-bil

Hier wachsen auch Trauben! – Chateau Alstrup!

Samsø = Schweiz – Berge + Meer?

Die Nordspitze

Viele schmucke Häuser in den kleinen Ortschaften

Die Südspitze – Vesborg Fyr

Hofladen

Das Angebot wird kritisch beäugt

Ein Klassiker

Die Dänen sind schlau – Abfalltrennung nicht im Keller und dann damit in den Ökihof fahren. sondern direkt im Abfallcontainer vor dem Haus!

Am Sonntag nehmen wir die Fahrräder aus der Backskiste und strampeln per Muskelkraft zum Strand im Süden. Danach geniessen wir noch etwas Hafenkino (geschmälert durch den dicken Katamaran an unserer Seite 🙁 und geniessen den nun fast windlosen Abend im Hafen.

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1 Kommentar

  1. Walter und Jacqueline

    Liebe Agnes und Thomas

    Ihr scheint es zu geniessen und man merkt euch das „entspannte“ Segeln an. Endlich ohne Zeitdruck und nicht mehr in Erwartung, dass es schon bald wieder vorbei ist. Und das Wetter bzw. die Temperaturen scheinen sich auch zum Guten zu wenden.
    Wir wünschen weiterhin viele gute Erlebnisse, entspanntes Segeln und fair wind and a following sea!

    Liebe Grüsse
    Walter und Jacqueline