Auch am Sonntag lassen wir es ruhig angehen, holen uns nochmals Brötchen und Plunder im Café Rosa. Am Mittag verlassen wir den netten Hafen und nehmen Kurs auf die Erbseninseln, d.h. Ertholmene bzw. genauer Christiansø. Längsseits am Pier angelegt und uns die Füsse verteten – mehr geht auf der kleinen Insel wirklich nicht. Gut, wir sind auch über die Brücke nach Frederiksø und haben dort den Sonnenuntergang bewundert.




Wie man im letzten Bild sieht, hat das kleine Segelboot vor uns den Mast gelegt. Nein, sie wollten nicht unter besagter Brücke durch, sondern auf der Hinfahrt ist ihnen das Grossfall gerissen – Supergau. Beim Versuch, das zu reparieren und den Baum abzulegen ist dann irgendwas am Mastfuss gerissen – Weiterfahrt definitiv unterbrochen. (Exkurs: Nachdem uns letztes Jahr unser schwedisches Schwesterschiff, die Pimpim, von ihrem Grossfallriss berichtet hat, haben wir für dieses Jahr ein neues Grossfall montieren lassen.)
Am Montag geht es früh los, um die 40 Seemeilen vom östlichsten Punkt Dänemarks zu Schwedens südöstlichster Insel, Utklippan, auch bei etwas weniger Wind zu bewältigen. Wir erreichen das gut geschützte Hafenviereck nach 8,5 Stunden; es ist schon anständig gefüllt, denn hier ist ein beliebter Etappenhalt von Bornholm weiter an Schwedens Ostküste. Ausser den Seglern, vielen Vögeln und einem Leuchtturm mit Ornithologenstation auf einer südlicheren Insel gibt es hier – nichts.



Am Dienstag geht es weiter zum Kalmarsund ans schwedische Festland. Kristianopel erreichen wir kurz nach Mittag, sodass uns gut Zeit für eine Ortsbesichtigung (und ein später Lunch im Café Sött & Salt sowie natürlich ein Glace) bleibt. Auch hier imposante ehemalige Festungsbauten, in deren Mauern auch ein riesiger Campingplatz liegt.



Am Mittwoch geht es dann weiter den Sund hinauf Richtung Kalmar. Dank einem Tipp der Cachanieros versuchen wir es aber nicht in Kalmar selbst, sondern auf der gegenüberliegenden Seite in Färjestaden am anderen Ende der Ölandsbron. Der Gästehafen ist in der Tat fast leer, leider mit den von uns wenig geliebten Y-Stegen. Aber es ist breit genug, der Hafenmeister hilft beim Anlegen und die Fender tun ihren Dienst. Da der Steg sehr hoch ist, probieren wir unsere Klapptreppe und dabei stellt sich heraus, dass ein Winterprojekt der Werft ziemlich daneben gegangen ist. Eigentlich wollten wir unser Buglicht nach hinten versetzen lassen, damit es bei Manövern vorne nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Aber nun liegt das Buglicht genau dort, wo die Treppenhalterung einrasten soll. So gibt es für den Skipper wieder ein Projekt, welches dank einem von Felix überlassenem Winkel im nächsten Hafen dann auch erfolgreich umgesetzt wird.


Nachdem vor rund fünfzig Jahren die Ölandsbrücke eröffnet wurde, war es aus mit dem Fährhafen – heute gibt es noch eine Velofähre nach Kalmar. Dafür aber einen Verkaufsladen einer ausgezeichneten Bäckerei, welche feine Croissants, Brot und andere Leckereien im Angebot hat und sogar am Freitag – Midsommarafton! – geöffnet hat. Wir bleiben nämlich zwei Tage in diesem Hafen und fahren am Donnerstag mit dem Bus nach Kalmar, wo das alte Städtchen und das Schloss Kalmar erkundet wird.





Am Nachmittag nehmen wir den Bus zurück nach Öland und besuchen das VIDA-Museum. Hier gibt es Glaskunst zu sehen von Bertil Vallien und seiner Frau Ulrica Hydman Vallien, welche unter anderem viel für Kosta Boda gearbeitet haben. Im Museumscafé stärken wir uns und fahren mit dem Bus wieder zurück nach Färjestaden. Für die Busfahrten haben wir die Brücke dabei viermal überquert, da es kaum direkte ÖV-Verbindungen auf Öland gab.



Am Donnerstag queren wir den Sund mit dem Boot und fahren unter der Brücke gegen Nordost. Mit Rückenwind und hilfreicher Strömung rasen wir den Kalmarsund hinauf nach Sandvik auf Öland. Heute ist Midsommarafton! Alles zu und um 15 Uhr wird der Majbaum aufgerichtet und getanzt!




Am Samstag fahren wir mit Velo und Scooter die Küste hoch zu den Kalksteinbrüchen.








Im nächsten Hafen nordwärts haben Hartmut und Regula mit ihrem selbstgebauten WoMo festgemacht – nach Finnland und Nordkapp sind sie auch auf Öland gelandet. Leider ist der Hafen von Byxelkrok, welche viele Segler auf dem Weg nach Gotland nutzen, nicht auf unserer Route und immer ziemlich voll. So verpassen wir die beiden. Denn am Sonntag geht es in Richtung Schärengarten wieder segelnderweise los, an der Blu Jungfruen vorbei über den Kalmarsund. Unser erster Naturhafen liegt abseits des Fahrwassers und wir haben die erste Ankerbucht ganz für uns allein.





Am Montag machen wir einen kurzen Schlag weiter in den Schärengarten und finden noch so eine Bucht (es gibt wohl Tausende hier). Im Gegensatz zu den Westschären sind hier aber richtige Bäume auf den Felsen. Wir nutzen die Gelegenheit und machen auch unseren ersten Felsanleger.



Da es mittlerweile sommerlich heiss ist, braucht es auch zum Blogschreiben etwas Überwindung – wie immer ist aber der Travelblog für Interessierte meist tagesaktuell – AIS und Marinetraffic sind für unsere lieben Stalker:innen in diesem Sommer leider nicht sehr zuverlässig.
Sehr schöne Ankerplätze habt ihr da. Und Agnes am Schwimmen – BRAVO!!!
Liebe Grüsse aus dem gerade etwas regnerischen Mettmi.
Yvonne